Die Bachblüten-Therapie in der Selbstanwendung
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Wenn Du vorhast, Dir das Grundwissen der Bachblüten-Therapie erstmal selbst anzueignen und auch an Dir selbst auszuprobieren, dann kann ich Dich in diesem Vorhaben nur bestärken und sagen: „Leg einfach los!“ Denn – ES IST EINFACH! Die Blütenbilder, bzw. Gemütsverfassungen sind leicht zu verstehen und die Anwendungsweise ebenso. Dies gilt für Menschen, die grundsätzlich psychisch stabil sind und sich gut selbst reflektieren können. Wenn Du Dir unsicher bist oder die Situation nicht klar beurteilen kannst, dann ist es besser, Dir Rat bei jemand zu holen, der sich damit auskennt.
Für Menschen, die sich selbst gut kennen, ihre Gefühle deutlich wahrnehmen und beschreiben können und dabei auch ehrlich in Bezug auf problematische Wesenszüge sind, eignen sich die Bachblüten hervorragend zur Selbstanwendung. Die Handhabung ist unkompliziert und risikolos und die Blüten begleiten Dich ohne viel Aufwand durch den Tag. Sie sind sogar ursprünglich von Dr. Bach als „Selbsthilfe-System“ gedacht, welches leicht erlernbar und zu Hause anwendbar ist. Und so ist es auch heute noch. Deshalb ist es Ziel jeder Beraterin, die Menschen genau dahin zu bringen – in die Selbstanwendung. Denn starke unbeherrschte Gefühle und emotionale Aufwallungen sind leider nur allzu oft die eigentliche Ursache von zwischenmenschlichen Problemen, in jeder Hinsicht. Meist geht es dann nicht mehr um die Sache, sondern es wird persönlich. Mithilfe der Blüten lernen wir uns und unsere eigenen Gefühls- und Verhaltensmuster besser kennen und wie wir diese in eine heilvolle und gewinnbringende Richtung lenken können.
Dr. Bach´s Philosophie „Heile Dich Selbst“
Sein Wunsch und seine Vision war es, dass die Bachblüten in jeder Hausapotheke ihren festen Platz finden, gleich neben Pflaster, Schere, Wärmflasche und Kräutertees. Ganz nach dem Motto: Wenn Du Bauchschmerzen hast dann mach Dir einen Pfefferminztee, wenn Du Angst hast, nimm Mimulus. Er forderte die Menschen zur Selbst-Verantwortung auf und betonte, dass wir alle unsere eigenen Heilmittel in uns tragen. In seiner Schrift „Heal Thyself“ hielt er seine Erkenntnisse über das Wesen von Krankheit, die verschiedenen menschlichen Persönlich-keitstypen und den heilenden Pflanzen fest.
Das Prinzip der Einfachheit
„Für die Anwendung der Blütenessenzen sind keine wissenschaftlichen Erkenntnisse erforderlich. Wer den größten Nutzen aus dieser göttlichen Gabe ziehen will, muss sie in ihrer Ursprünglichkeit rein erhalten, frei von Theorie und wissenschaftlichen Erwägungen – denn alles in der Natur ist einfach.“
Dr. Bach betonte immer die Einfachheit seiner Heilmethode und deshalb ist sie nicht weniger wirksam. Im Gegenteil, hier wird man sich noch viele Male wundern, was mit ihnen möglich ist. Probiere es aus! Lass Dich von dem Gedanken der EINFACHHEIT tragen und verweile hier einen Moment …
Ein Vergleich: Stell Dir vor, Du fühlst Dich missmutig, müde, gestresst, genervt und das ganze Programm. Dann gehst Du 2 Stunden im Wald spazieren. Wenn Du herauskommst, bist Du ein anderer Mensch, als Du hinein gegangen bist. Dir geht es besser, irgendwie. Fühlst Dich frischer, entspannter, sanfter, erneuert. Vielleicht hast Du sogar eine Blitzidee für ein besonderes Problem. So einfach! Was ist passiert? Ich weiß es auch nicht. Fakt ist, dass wir in der Natur ausgeglichener werden und genau diese Kraft steckt auch in den Blüten. Wir selbst sind auch ein Teil des Naturreiches und die Natur strebt immer nach Ausgleich.
„Jedes Wesen strebt einen Idealzustand an.“
„Die ganze Welt behandeln“
Falls Du außerdem mit dem Gedanken spielst, auch Menschen in Deinem Umfeld Bachblüten zu empfehlen, so ist es ratsam, zunächst eigene Erfahrungen zu machen, um eine Ahnung vom Potenzial der Blüten und ihrer Wirkungsweise zu erhalten. Wenn wir selbst erste Erfolge mit ihnen verzeichnen können, sind wir oft so begeistert davon, dass wir „die ganze Welt heilen“ wollen. Plötzlich entdecken wir die Blüten-Typen in vielen unserer Mitmenschen und denken womöglich „Hm … der oder die muss doch ein Problem damit haben?!“ Ist aber vielleicht nicht so. Meist sind es eher wir selbst, die ein Problem mit der Person haben und müssen uns dann ehrlich hinterfragen, ob wir die Person möglicherweise „ändern“ wollen. Allerdings ist es eine super Übung, Menschen, denen wir begegnen, den Blütenbeschreibungen zuzuordnen. Hier können wir wachsam schauen und lernen. Nur dürfen wir nicht übersehen, dass es UNSERE Sicht auf die Person ist. In einem Gespräch kommt das, was WIR „sehen“ dann oft nicht zur Sprache, weil es der Person vielleicht nicht bewusst ist, oder es für sie kein Problem darstellt.
Wir sollten also nicht den Fehler machen und jedem, der uns über den Weg läuft und kuriose Verhaltensweisen an den Tag legt, das Wunder der Bachblüten aufdrücken und ihnen „helfen“ wollen. Was wir machen können, ist, ein Gespräch suchen und die Blüten anbieten. Oder wenn die Person von selbst auf ihre Themen zu sprechen kommt, sagen, dass wir etwas kennen, was ihr helfen könnte und fragen, ob sie mehr darüber erfahren möchte. Wenn dies bejaht wird, prima und los geht´s!
Wenn dies abgelehnt wird, oder man dabei seltsam angeschaut oder sogar ausgebuht wird, sollte man es dabei belassen. Jede Seele geht ihren eigenen Weg. Entweder ist es der falsche Zeitpunkt, oder die Person braucht etwas anderes oder Du bist noch nicht so weit. Lass Dich also hier nicht beirren und forsche weiter. Familienmitglieder und Freunde reagieren manchmal offener, und das ist auch gut so, denn die müssen für den Anfang sowieso herhalten 😊.
Ausbildung
Für die Arbeit mit fremden Menschen ist eine fundierte Ausbildung sinnvoll, um die Möglichkeiten der Bachblüten-Therapie in ihrer ganzen Tiefe zu verstehen und anwenden zu können. Je mehr Du Dich mit den Blüten beschäftigst, desto tiefer wird Dein Verständnis für ihre innewohnenden Kräfte und wundervollen Eigenschaften.
Das Wichtigste ist hier lesen, lesen, lesen - auch unterschiedliche Ansätze, denn dadurch erweiterst Du Dein Blickfeld. Schau, was sich für DiCH gut und stimmig anfühlt und folge dem. Du erhältst immer wieder neue Erkenntnisse, die Du so noch nicht hattest. Das hört nicht auf, auch nach vielen Jahren nicht.
Selbststudium
Für das Selbststudium eignen sich die Bücher von Mechthild Scheffer und Dr. Götz Blome am besten. Neben ausführlichem Grundwissen und Blütenbeschreibungen enthalten sie beide Fragebögen, ein Gemüts-Lexikon, interessante Vergleiche der Blüten und viele Informationen rund um die Bachblüten-Therapie. Zum Einstieg sind die Bücher von Sigrid Schmidt sehr empfehlenswert, auch das für Kinder. Sie sind zwar kürzer gefasst, aber sehr informativ mit schönen liebevollen Beschreibungen und allem Wissenswerten für einen umfassenden Überblick. Ihr kleiner Taschenkompass ist ein toller Begleiter für unterwegs.
Gleichgesinnte finden
Schön ist auch der Austausch mit Gleichgesinnten. Man hört und lernt immer wieder Neues dazu, kann sich Rat holen oder findet eigene Erfahrungen bestätigt. Eine tolle Möglichkeit sind unsere Facebook-Gruppen. In der von Sabine Sondermann, Heilpraktikerin in Rinteln gegründeten Gruppe „Bachblüten“ geht es, wie der Name schon sagt, hauptsächlich um die klassischen Blüten nach Dr. Bach:
In meiner Gruppe „Bachblüten, Australische Buschblüten & Blüten Weltweit“ sprechen wir über Blütenessenzen aus aller Welt. Jede/r ist herzlich eingeladen, sich zu informieren, zu kommentieren und über Erfahrungen zu berichten:
Wichtigster Grundsatz bei der Selbstbehandlung
- Nimm die Blüten nur, wenn Du wirklich das Gefühl hast, seelische Unterstützung in einer besonderen Situation zu brauchen. Die Blütenessenzen sind ein Geschenk der Natur. Sie helfen uns, dass wir uns besser fühlen und wieder ins Gleichgewicht kommen. Benutze sie wertschätzend und sei achtsam für ihre feinen Energien. Sie mal eben auf die Schnelle einzuwerfen und davon auszugehen, dass sie das Problem weg-erledigen, führt eher zu Enttäuschung. Und es wäre sehr schade, wenn dann hinterher gesagt wird, dass Bachblüten nicht helfen.
- Die Bachblüten brauchen Deine Mitarbeit!
Gut zu wissen, wichtig zu beachten
- Orientiere Dich ausschließlich an den negativen Gefühls- und Verhaltensmustern, denn sie sind es, die Dich blockieren.
- Stelle Dir die beiden wichtigsten Fragen: 1. Wie fühle ich mich? und 2. Wie verhalte ich mich?
- Wenn Du ein akutes Problem bearbeiten möchtest, wähle die Blüten aus, die für Dich momentan am ehesten zutreffen.
- Wenn Du ein chronisches Problem bearbeiten oder an der Weiterentwicklung Deiner Persönlichkeit arbeiten möchtest, wähle die Blüten aus, die für Dich oft oder ständig zutreffen („Typ-Blüte“).
- Konzentriere Dich auf die Themen, die Dich zurzeit am meisten beeinträchtigen und versuche nicht alle Probleme auf einmal zu lösen, denn dann packst Du keines richtig an und ein wichtiger Entwicklungsschritt wird möglicherweise nicht dauerhaft ausgelöst.
- Wähle höchstens 5-7 Blüten aus, wenn möglich im Thema zueinander passend.
- Wenn Du Dir bei manchen Blüten 100%ig sicher bist, dass diese keinesfalls für Dich zutreffen, sie sogar sehr ablehnst, könnte es sein, dass hier ein sogenannter blinder Fleck getroffen wird. Dann ist es zum jetzigen Zeitpunkt noch zu früh, sich an dieses Thema heranzuwagen und wird höchstwahrscheinlich zu einem späteren Zeitpunkt einmal sehr wichtig für Dich, wenn Du bereit bist, Dir diese Seiten anzuschauen. Manche raten dazu, eine solche Blüte erst recht mit in die Mischung zu geben. Ich tendiere dazu, hier nicht mit der Holzhammer-Methode vorzugehen und sie einfach unreflektiert mit hineinzugeben. Hat schon seinen Grund, warum sie zurzeit noch abgelehnt wird. Hierüber kannst Du in Ruhe nachdenken und in Dich hineinhören. Die Antworten kommen schon.
- Du kannst nichts „falsch“ machen denn eine nicht passende Blüte zeigt einfach keine Wirkung, da sie keine Schwingung verursacht.
- Führe ein Tagebuch! Auch wenn man glaubt, die Veränderungen und neuen Gedanken im Gedächtnis behalten zu können, ist es tatsächlich so, dass man sie mit der Zeit vergisst. Dieses Tagebuch kann für später sehr interessant und aufschlussreich sein.
Probleme und Grenzen der Selbstbehandlung
Problematisch wird es erst, wenn nicht die erwartete positive Wirkung erzielt wird oder gar keine bzw. eine andere als beabsichtigt. Das kann daran liegen, dass die Auswahl der Blüten nicht passte oder man mit zu hohen Erwartungen an die Sache herangegangen ist. Die positive Umstimmung kommt oft so natürlich und sanft, fast schon selbstverständlich daher, dass sie für Viele zunächst nicht so offensichtlich spürbar ist. Die kleinen, aber wichtigen Veränderungen, werden nicht sofort bemerkt, sondern erst später und eher nebenbei entdeckt. Manchmal ist es auch so, dass die Blüten erst kleine Nebenschauplätze aufräumen. Wenn man also sehr auf eine bestimmte Wirkung fixiert ist, kann es passieren, dass einem diese gar nicht auffallen.
- Schwere seelische Konflikte oder psychische Krankheitsbilder bzw. Störungen sind bitte nicht im Alleingang zu bearbeiten!!! Hol Dir bitte Hilfe!!
- Auch bei ernsthaften Erkrankungen ist es besser, sich beraten zu lassen. Die Bachblüten können hier begleitend zu allen verordneten Medikamenten und Therapien eingesetzt werden.
- Durch die Einnahme von Psychopharmaka setzt die Wirkung oft verzögert oder vernebelt ein.
Das Zwiebel-Prinzip
Klassisch arbeiten wir in der Bachblüten-Methode nach dem Zwiebel-Prinzip. Das bedeutet, man arbeitet sich quasi von außen nach innen zum Kern des Problems vor.
Der jeweils gegenwärtige Gemütszustand wird bearbeitet und somit Schicht für Schicht freigelegt, bis man zur Ursache kommt.
Ein Beispiel:
Man ist völlig erschöpft (OliVE), weil man wie ein Tier arbeitet (OAK) und dabei gar nicht bemerkt, dass man sich nur deshalb so auslaugt, weil man sehr hohe Anforderungen an sich selbst stellt und nie wirklich mit seinen eigenen Leistungen zufrieden ist. Das Leben wird nach Leistung beurteilt (PiNE). Der letzte Punkt ist einem vielleicht gar nicht klar bewusst. Die eigenen Wertmaßstäbe und auch die von Familie und Umfeld übernommenen Denk- und Verhaltensmuster müssen einer gründlichen Prüfung unterzogen werden.
Nimm Kurs auf – du bist der Kapitän Deines Lebens!
Immer mehr Menschen erleben einen Sinneswandel und wollen die Verantwor-tung nicht nur für ihre Gesundheit, sondern auch für ihre Gefühle und Gedanken selbst übernehmen. Genau hier setzen die Bachblüten an. Wenn wir bewusst erkennen, welche Emotionen, Gedanken, Glaubenssätze und Überzeugungen uns hinderlich sind und fehlleiten, können wir sie in eine klügere Richtung verändern. Entscheidungen zu treffen wird einfacher und blockierende Erwartungshaltungen können minimiert bis ganz aufgegeben werden.
Eine höhere Selbst-Wahrnehmung führt zu Selbst-Erkenntnis und erweitert unser Selbst-Bewusstsein. Gleichzeitig entwickeln wir ein umfassenderes Verständnis für die Anderen und unsere Beziehungen zueinander. Die grundlegende und wichtigste Beziehung in unserem Leben vergessen wir oft und das ist die zu uns selbst. Die darf und will auch gepflegt werden. Nur so legen wir die Macht über uns selbst und unser Leben (wieder) in die eigenen Hände und können aufhören, fremdbestimmt und ferngesteuert das Leben Anderer zu leben. Denn das führt immer zu Unlust und Frust, bis die Lebensfreude schließlich ganz versiegt. Was dann passiert ist klar: Die Anderen sind schuld 😉!
Hierzu sei eines angemerkt: Ich persönlich bin nicht der Auffassung, dass wir völlig „eigenständig“ sind und hier alles unter Kontrolle haben, auch wenn wir uns gerne dieser Illusion hingeben würden. Es gibt ein Höheres Selbst, eine Innere Führung, unsere Intuition – etwas, das uns leitet. Wenn wir darauf vertrauen und ihm folgen, werden die Dinge leichter, auch wenn sie sich uns erst hinterher erschließen. Dahin zu gelangen, bedeutet für mich ECHTES SELBST-VERTRAUEN. Der Zauber des Wortes "Selbstvertrauen" liegt in sich selbst. Hierfür können wir einiges tun und das obliegt unserer eigenen Macht.
„Das Eigentliche an uns ist unsere Seele.“
In diesem Sinne:
Schau auf Dich und Dein Selbst, vertraue Dir Selbst und wähle Deine Blüten selbst!
Es geht darum, den größeren Zusammenhang und den eigenen Anteil an den Problemen und kritischen Situationen zu erkennen. Für diese Arbeit mit Dir Selbst sind die Bachblüten ganz wertvolle Helferinnen. Du lernst, Dich selbst in Ruhe mit all Deinen Facetten anzuschauen. Und das kannst Du erstmal ganz für Dich alleine tun. Und wenn Du Hilfe brauchst, ziehe einfach eine Beraterin zu Rate 😊!
Dieser Artikel soll motivieren, sich den Blüten auf SEiNE EiGENE WEiSE zu nähern, denn es ist wunderbar, sich mit ihnen zu beschäftigen und den Blick auf sich und die Anderen sanfter werden zu lassen.
Wenn Du gerne eine Blütenberatung bei mir in Anspruch nehmen möchtest,
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Möwe "seagull“ ©ddzphoto/Pixabay
"Dr. Bach" mit freundlicher Genehmigung des Bach Centres, UK
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